Das Spider-Man-Franchise soll nun also bereits zum zweiten mal in 15 Jahren von vorne erzählt werden? Warum ein weiteres Reboot? Es war doch gerade mal 2012 als Andrew Garfield der Nachfolger von Tobey Maguire wurde!

Wie allen bekannt sein dürfte, waren die Filmrechte an dem Wandkrabbler bisher in den Händen von Sony. Sony machte die erste Trilogie zu einem Riesen-Erfolg und dachte schließlich, dass es an der Zeit wäre, einen vierten Teil ins Kino zu bringen. Blöderweise stieg Kirsten Dunst (Mary Jane) aus. Gut, dann kriegt Peter eben eine andere! Doch wie bereits bei SM3 gab es kreative Differenzen zwischen Sony und Regisseur Sam Raimi. Außerdem zickte Tobey Maguire und schließlich wurde das Projekt auf Eis gelegt. Einziger Ausweg, doch noch mit Spidey Kohle zu scheffeln: Ein Reboot.

Ich persönlich war sehr dankbar für The Amazing Spider-Man: Es war viel düsterer, näher an der Comic-Vorlage und die Hintergrund-Geschichte um das Verschwinden von Peters Eltern war einfach fesselnd. Leider floppte TASM2 an den Kinokassen. Doch das gab Sony den Grund, das zu tun, worauf Spidey-Fans schon lange gewartet hatten: Sie einigten sich auf einen Deal mit Marvel Studios - der verlorene Sohn kehrte nach Hause zurück. Einem Crossover mit den Avengers steht nun nichts mehr im Wege.

ABER: Sonys Version von Spider-Man missfiel Marvel. Der einzige Ausweg: Ein Reboot. Schon wieder? Müssen wir uns zum x-ten Mal ansehen, wie Peter Parker von einer Spinne gebissen wird? Nein!, meint Marvel-Kreativkopf Kevin Feige. Der Vorteil an einem zweiten Reboot ist, dass die Vorgeschichte des Helden nicht noch mal erzählt werden muss, da er schon fest etabliert ist. Die Regie übernimmt Newcomer Jon Watts (Clown, Cop Car).

Spider-Man sehen wir aber nicht erst 2017 (Gott sei Dank!), sondern bereits in Marvels nächstem Film, Captain America: Civil War (wir berichteten). Wie groß seine Rolle sein wird ist noch nicht bekannt. Im als Vorlage dienenden Comic nimmt Peter jedenfalls eine zentrale Rolle im Kampf zwischen Cap und Iron Man ein. Laut Spekultionen ist Peter in Civil War ein Stipendiant in einem von Tony Stark gesponsorten Programm für junge Genies (siehe unten). So lernen sich die beiden kennen. Stark könnte es also auch sein, der Peter seinen Anzug und seine Netzdüsen gibt. Fest steht, dass Peter in Civil War bereits seine Kräfte besitzt und sich entscheiden muss, wem er eher nacheifern will: Iron Man oder dem Rebellen Captain America.

Der Solo-Film von Spidey soll übrigens Gerüchten zufolge Spider-Man: The New Avenger oder Spectacular Spider-Man heißen.

Weitere Informationen über die Marvel-Version des Helden sind rar. Bekannt ist allerdings, dass wir Peter als ganz normalen High School-Schüler mit ganz normalen Problemen zu sehen bekommen. Damit ist der neue Spider-Man wesentlich jünger als seine Vorgänger. Laut Feige sei es wichtig eine neue, geerdete Dimension der Superhelden zu präsentieren. Denn für Teenager sind die Alltagsprobleme mindestens genauso riesig wie diejenigen, die von Schurken verursacht werden. Wenn nicht sogar größer. Darüber hinaus will man sich bei Spideys Kostüm näher an den Comics orientieren, weshalb wir auf seinem Rücken das klassische, runde Spinnen-Logo sehen.